modale Leitern

modale Leitern
modale Leitern
 
[auch lateinisch Modus beziehungsweise Modi (Plural) = »Art und Weise«] zugleich Kirchentonarten. Die siebenstufigen (heptatonischen) modalen Leitern, durch unterschiedliche Anordnung der Halbtonschritte voneinander unterschieden, bildeten die Grundlage für die mittelalterliche Musikpraxis: Dorisch (b), Phrygisch (c), Lydisch (d) und Mixolydisch (e), dazu die später hinzugekommenen Ionisch (a) und Äolisch (f), schließlich noch Lokrisch (g).
 
 
Die modalen Leitern sind nicht nur von historischem Interesse, da sie auch heute noch in verschiedenen Folkloreregionen, z. B. Irland, Schottland, England und auf dem Balkan, der Melodik und Harmonik von Liedern und Tänzen zugrunde liegen. Seit den Fünfzigerjahren beziehen die Jazzmusiker verstärkt die Modi in ihre Musik ein (Modal Jazz). Durch Anknüpfen an folkloristische Traditionen fanden diese Leitern auch Eingang in die Rockmusik. Im Schaffen der Beatles und ihrer Zeitgenossen sind zahlreiche modale Wendungen enthalten:
 
»Eleanor Rigby« (dorisch; John Lennon/Paul McCartney, 1966)
 
»Blue Jay Way« (lydisch; George Harrison, 1967):
 
»Norwegian Wood« (mixolydisch; John Lennon/Paul McCartney, 1965)

Universal-Lexikon. 2012.

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